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Der Grabungsabschnitt Mittlere Unterstadt II liegt im Zentrum der Unterstadt, unmittelbar südlich des modernen Bewässerungskanals, der die Unterstadt II in westöstlicher Richtung durchquert. Der Abschnitt wurde ausgewählt, weil die scheinbar regelmäßige Anordnung von mehreren Kuppen vielversprechend erschien; darunter befand sich eine Kuppe, die neben einer weiteren im nördlich des Bewässerungskanals liegenden Teil der Unterstadt die höchste Erhebung in der Unterstadt II überhaupt war.
Die Ausgrabung begann 1984 als erste Maßnahme nach der Schwerpunktverlagerung des Projekts auf die Erschließung der neuassyrischen Unterstadt II. Im Verlauf der Kampagnen von 1984 bis 1987 wurde ausschließlich in dem Bereich gearbeitet, der später die Bezeichnung „Neuassyrische Residenzen“ erhalten hat, das heißt in den Häusern 1-4. Wegen mangelnder Kapazität wurde die Ausgrabung in diesem Bereich bis 1991 nicht fortgeführt. Erst 1992 wurde sie wieder aufgenommen. Im Zuge der Grabungserweiterung nach Osten wurde erkannt, dass sich dort ein jüngeres Gebäude anschloss, das in einen zerstörten Teil des Hauses 4 hinein gegründet worden war. Dieses Gebäude erhielt die Bezeichnung „Rotes Haus“, weil die Wände mehrerer zum westlichen Teil des Gebäudes gehörender Räume rot getüncht waren. In dem Raum XX, der sich später als der nordwestliche Eckraum des Gebäudes herausstellte, wurden 1992 in einem Testschnitt die vier einmaligen Texte ausgegraben, die die kulturhistorischen Kenntnisse von der Zeit nach dem Fall des assyrischen Weltreiches im Jahr 612 v. Chr. im Allgemeinen und im Besonderen entscheidend bereichern sollten. Da auf Grund dieses Fundes klar war, dass die Nutzungszeit des „Roten Hauses“ in die nachassyrische Zeit fiel, was in dieser Eindeutigkeit ein wissenschaftliches Novum darstellte, wurde das Gebäude zwischen 1993 und 2000 vollständig ausgegraben.
Grabungsstellen:
Grabungsstelle „Neuassyrische Residenzen“
Grabungsstelle „Rotes Haus“.
Der Grabungsabschnitt „Mittlere Unterstadt II“ besteht aus zwei Grabungsstellen, den „Neuassyrischen Residenzen“ im Westen (links) und dem „Roten Haus“ (rechts). Die Grabungsfläche beträgt insgesamt ca. 12.000 qm.
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